Im Einklang mit der aktuellen Strategie erfolgte im ersten Halbjahr
2012 der Kauf von zwei führenden Herstellern von
Rohrleitungssystemen in den USA. Harvel Plastics, der
US-Marktführer für Industrierohre, ermöglicht es GF
Piping Systems, in Nordamerika das umfassendste Angebot in den
Bereichen Wasseraufbereitung und chemische Applikationen anzubieten.
IPP ist ein führender US-Hersteller von Fittings und Rohren aus
Polyethylen mit grossen Durchmessern im viel versprechenden Markt
für Wasserverteilung. Damit ist das Unternehmen eine
hervorragende Ergänzung im Bereich Wasserinfrastruktur von GF
Piping Systems in den USA.
Die beiden erworbenen Unternehmen steuern einen Jahresumsatz von
insgesamt über USD 130 Mio. zu GF Piping Systems bei und werden
einen massgeblichen Beitrag zur weltweiten Führungsrolle in den
Bereichen Industrie und Versorgung leisten.
GF Piping Systems steigerte den Umsatz gegenüber der
ersten Jahreshälfte 2011 um 6 Prozent auf CHF 645 Mio.
Akquisitionsbereinigt blieb der Umsatz konstant. Trotz des
zweistelligen Wachstums in Nordamerika litten die Umsatzzahlen unter
der stagnierenden Nachfrage in Europa sowie unter dem sehr kalten
Winter zum Jahresanfang. Neu entwickelte Marktsegmente wie
Kühlsysteme, Schiffbau und Bergbau verzeichneten hohe und viel
versprechende Wachstumsraten und leisteten einen Ausgleich zum
Abschwung in der Halbleiter- und Solarzellenproduktion.
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag mit CHF 65 Mio. unter dem im ersten
Halbjahr 2011 verzeichneten Rekordwert von CHF 80 Mio. Der Hauptgrund
hierfür war eine niedrigere Auslastung der europäischen
Standorte von GF Piping Systems.
Im ersten Halbjahr 2012 wurden bestehende Standorte in China und
Malaysia erweitert und die zwei US-Unternehmen Harvel Plastics und IPP
erworben. All diese Investitionen werden in der zweiten
Jahreshälfte einen positiven Beitrag bezüglich Umsatz und
Gewinn leisten.
GF Automotive hatte im ersten Halbjahr mit den schwierigen
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Europa zu kämpfen.
Während das Geschäft mit Premium-Automobilherstellern
konstant auf hohem Niveau blieb, gingen die Umsätze mit den
Produzenten im Kleinwagen-Bereich sowie mit Nutzfahrzeugherstellern
zurück. Dies wirkte sich negativ auf die Auslastung einiger
europäischer Standorte aus. Die Umsätze in China konnten
weiter gesteigert werden, ohne jedoch die stagnierende Entwicklung in
Europa vollständig auszugleichen. Entsprechend gingen die
Umsätze im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 um 1 Prozent in
Lokalwährungen bzw. um 5 Prozent in Schweizer Franken auf CHF 824
Mio. zurück.
Das Betriebsergebnis sank von CHF 44 Mio. im Vorjahreszeitraum auf
CHF 37 Mio. Die Rohstoffpreise blieben tendenziell stabil, jedoch kam
es in Deutschland und Österreich zu einem beträchtlichen
Anstieg der Lohn- und Energiekosten. Durch flexible Arbeitszeitmodelle
wurden die Kosten den Einnahmen angepasst. So ist die Zahl der
Temporärmitarbeitenden und der Überstunden an mehreren
Standorten in Europa deutlich gesunken.
Zur Steigerung der Produktivität und zur langfristigen Sicherung
der Wettbewerbsfähigkeit investiert GF Automotive in eine
hochmoderne und vollautomatische Formanlage in der Eisengiesserei im
deutschen Mettmann. Die neue Anlage wird im vierten Quartal 2012 in
Betrieb gehen und wird Qualität und Liefertreue noch weiter steigern.
GF AgieCharmilles verzeichnete gegenüber dem ersten
Halbjahr 2011 eine Umsatzsteigerung von 2 Prozent auf CHF 398 Mio. In
lokalen Währungen betrug die Steigerung 4 Prozent. Die
Ausrichtung der Produktpalette auf die wichtigsten Marktsegmente
Elektronik, Mobiltelefone, Luftfahrt und Medizinaltechnik trug zur
Umsatzsteigerung bei. In der Folge konnte das Betriebsergebnis (EBIT)
deutlich von CHF 12 Mio. in der ersten Jahreshälfte 2011 auf CHF
17 Mio. gesteigert werden. Zahlreiche Neuaufträge haben dazu
geführt, dass der Auftragsbestand sich seit Dezember 2011 noch
erhöht hat. Somit ist eine gute Auslastung der
Produktionskapazitäten in den kommenden Monaten gewährleistet.
Um der bestehenden Nachfrage gerecht zu werden, hat GF AgieCharmilles
ihre Fertigungskapazitäten für
Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschinen ausgeweitet und parallel dazu
ein neues Democenter im schweizerischen Nidau eröffnet, um die
Serviceleistungen in den Bereichen Beratung und Tests zu optimieren.
Durch den verstärkten Einkauf in Euro und das Hochfahren der
Produktion an den beiden Standorten in China konnte
GF
AgieCharmilles ihre Marktpräsenz weiter festigen und ihre
Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich steigern. Mittlerweile wird
der Grossteil der Maschinen in China produziert.